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Beckenbodentraining bei Hämorrhoiden > Minimale Übungen mit großer Wirkung

 

Experte Anastasia Romanova

Anastasia Romanova | Experte für Intimfitness


Beckenbodentraining gegen Hämorrhoiden

Kinder, Männer und Frauen haben sie gleichermaßen, doch nicht jeder leidet unter ihnen: Hämorrhoiden. An einem gesunden Po verursachen die kleinen Gefäßpolster keine Probleme. Problematisch wird es erst, wenn sich die Arterien rund um den After vergrößern, bluten, nach außen „fallen“ und Schmerzen verursachen.

 

Dann kann ein regelmäßiges Beckenbodentraining dazu beitragen, das empfindliche Areal zu entlasten.

 

In welchen Fällen kann Beckenbodentraining gegen Hämorrhoiden helfen?

Beckenbodenübungen gehören zu den klassischen Hausmitteln bei Beschwerden rund um den Anus. Die Übungen helfen bei Hämorrhoiden 1. und 2. Grades. Weiter fortgeschrittene Stadien müssen zusätzlich minimalinvasiv oder medikamentös behandelt werden.

 

Wieso kann das sanfte Training helfen?

Hämorrhoiden entstehen immer dann, wenn auf den After einerseits viel Druck ausgeübt wird und andererseits das dort angesammelte Blut nicht mehr korrekt abfließen kann.

Die Folge: rund um den Corpus cavernosum recti, also den Schwellkörper des Afters, staut sich das Blut an. Weil der venöse Abfluss gestört ist, beulen die Gefäße immer weiter aus – das Hämorrhoidalleiden beginnt.

Genau hier hilft das Beckenbodentraining. Indem der Patient die Übungen durchführt, kommt es zu einer Entlastung des umliegenden Gewebes. Der Blutfluss normalisiert sich und der Druck innerhalb von Venen und Arterien nimmt ab. Die Folge: Die kleinen Knoten gehen zurück.

 

Wie lange dauert es, bis ein Erfolg zu spüren ist?

Ein Hämorrhoidalleiden entwickelt sich selten spontan, sondern hat meist eine (unbemerkte) Vorgeschichte. Insofern dürfen Patienten nicht erwarten, unmittelbar mit der ersten Übungseinheit eine Besserung feststellen zu können.

Das Ziel des Trainings:

  • Der Blutfluss normalisiert sich.
  • Die Gefäßwände werden entlastet.
  • Die Arterien und Venen bilden sich auf ein Normalmaß zurück.
  • After und Beckenboden gewinnen an Stabilität.

Aus diesem Grund muss das Schließmuskeltraining in der Akutphase regelmäßig durchgeführt werden. In Kombination mit anderen sanften Hausmitteln (Salben, Sitzbäder, Ernährungsumstellung, entlastender Toilettengang) treten die Symptome zunehmend in den Hintergrund.

 

Je straffer, robuster und leistungsfähiger der Beckenboden ist, desto weniger haben Hämorrhoiden eine Chance.

 

Deshalb ist ein regelmäßiges Beckenbodentraining sinnvoll

  • Präventiver Schutz: Indem die Bänder, Sehnen und feinen Muskeln rund um den After gestärkt werden, lässt sich ein lästiger Vorfall der Hämorrhoiden eher vermeiden.
  • Problemlokalisation: Wer seinen Beckenboden kennt, wird besser einschätzen können, wo genau die Schmerzen innerhalb der Analregion auftreten.
  • Als begleitende Behandlung: Hämorrhoidalleiden treten oft während der Schwangerschaft, Geburt oder nach einer Prostata-OP auf. Je normaler das Gewebe durchblutet ist, desto besser erfolgt die Wundheilung.

 

Wie häufig sollte der Darmausgang mittels Gymnastik trainiert werden?

Wer Hämorrhoiden bekämpfen möchte, braucht etwas Geduld. Ziel der Übungen ist es, die Blutbahnen im Po zu reaktivieren und zu stärken. Ist das umliegende Bindegewebe wieder normal durchblutet, wird der Enddarm entlastet.

Das geht allerdings nicht von heute auf morgen. Als Faustregel gilt, das Training mindestens zwei Mal täglich durchzuführen. Dafür müssen Sie jeweils rund 15 Minuten Zeit einplanen.

Wer Hämorrhoiden vorbeugen möchte (etwa in der Schwangerschaft), sollte die Übungen mindestens einmal täglich durchführen.

 

Wichtig

Lassen Sie in jedem Fall ärztlich abklären, ob es sich um Hämorrhoiden, eine Analfissur, eine Analfistel, einen Analabszess, ein Analekzem oder um eine Analthrombose handelt (Differentialdiagnose).

 

Vielfach überschneiden sich die Symptome. Jede dieser Krankheiten muss anders behandelt werden und Beckenbodengymnastik hilft nicht immer.

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