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Die richtige Ernährung für einen gesunden Beckenboden

 

Experte Anastasia Romanova

Anastasia Romanova | Experte für Intimfitness


Richtige Ernährung für Beckenboden

Probleme rund um den Beckenboden können in unterschiedlicher Art und Weise auftreten. Was auch immer hinter den Symptomen steckt – in den allermeisten Fällen rät der behandelnde Arzt dazu, das Körpergewicht zu reduzieren und die Ernährung umzustellen. Doch dafür muss keine einschneidende Diät gemacht werden. Besser ist es, die Beckenbodenmuskeln sukzessive zu entlasten.

 

Dafür sollte das Gewicht durch eine Umstellung der Ernährung in Kombination mit Sport sanft nach unten korrigiert werden.

 

Wann ist eine Ernährungsumstellung sinnvoll?

Ob Inkontinenz, Gebärmuttersenkung oder Probleme rund um Darm, Blase oder Prostata – schon eine kleine Verlagerung der Organe kann die Beckenbodenmuskulatur überfordern und zu weiteren Beschwerden führen.

Hintergrund ist, dass das stützende Bindegewebe im Becken bei einem zu hohen Körpergewicht seine Haltefunktion einbüßt: Es kommt zu einer allgemeinen Senkung.

In diesem Fall ist die übermäßige Belastung auch mit regelmäßigen Beckenbodenübungen kaum mehr aufzuhalten.

Nur durch eine gesunde Auswahl an Lebensmitteln und einer gesteigerten körperlichen Fitness lässt sich die Muskulatur im Becken langfristig entlasten.

 

Sinnvoll ist es deshalb, das Training mit einer entschlackenden Ernährung zu kombinieren.

 

Entspannt angehen – und so geht’s

Frauen und Männer, die von heute auf morgen ihre Ernährung auf ärztlichen Rat umstellen, um damit ihren Beckenboden zu unterstützen, stehen häufig vor einem Problem. Spontan sehen sie mehr Verbote als genussvolle Rezepte. Viele fühlen sich zusätzlich in der Gesellschaft ausgegrenzt. Doch das muss nicht sein.

Wer seine Ernährung verbessern will, sollte sich gleichwohl nichts verkneifen müssen. Die folgenden Inhaltsstoffe sollten dabei möglichst ausgewogen verzehrt werden:

 

Vitamine und Mineralstoffe

Lebensmittel mit gesunden Vitaminen und Mineralstoffen weisen meist schon an sich eine niedrige Kalorienbilanz auf. Sie dürfen grundsätzlich üppig verzehrt werden. Achten sollte man darauf, die Lebensmittel schonend zuzubereiten.

Dazu zählt (soweit möglich) entweder der Rohverzehr oder aber das behutsame Dünsten oder Blanchieren. Kalorienarme Lebensmittel mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen:

  • Gemüse
  • Obst und abwechslungsreiche Früchte
  • Feine Salate
  • Blattgemüsesorten
  • Kräuter

Hierzu ist eine Kombination aus mehreren Früchten oder Gemüsearten sinnvoll – dazu eignet sich am besten ein grüner Smoothie. Der Vorteil: In wenigen Minuten ist er fertig und beinhaltet alle Stoffe die der Beckenboden benötigt.

 

Ballaststoffe

Daneben sollten Menschen, die ihren Beckenboden entlasten möchten, auf eine hohe Aufnahme von Ballaststoffen achten. Hintergrund ist, dass diese unverdaulichen Pflanzenfasern den Stuhl auflockern.

Das sorgt für leichte Toilettengänge, ohne übermäßiges Pressen. Ballaststoffe sollten täglich verzehrt werden. Lebensmittel mit Ballaststoffen:

  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse, Kerne und Samen
  • Produkte aus hochwertigem Vollkornmehl
  • Frühstücksflocken (ohne Zuckerzusatz)

 

Eiweiß

Um gesund zu bleiben, benötigt der Körper täglich viel Eiweiß. Ob eher tierisches Protein oder eine pflanzliche Variante auf den Tisch kommen soll, darüber streiten sich die Wissenschaftler noch.

Fakt ist: Wer abnehmen möchte, sollte die eiweißreiche Mahlzeit auf den Abend verschieben.

Hochwertiges Eiweiß liefern diese Lebensmittel:

  • Magere Fleischprodukte
  • Frischer Fisch und Meeresfrüchte
  • Milch und Milchprodukte (ohne Zuckerzusatz)
  • Eier
  • Samen, Nüsse und Kerne
  • Produkte aus Tofu

 

Fette

Heute weiß man, dass Fette durchaus gesund und wichtig sind, sofern sie aus den richtigen Quellen stammen. Insbesondere die einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind elementar für die Gesunderhaltung des Körpers.

Hochwertige Fette stecken in diesen Lebensmitteln:

  • Nüsse
  • Pflanzliche Öle (kaltgepresst, nativ)
  • Fettreiche Seefische

 

Die Ernährung optimieren – kleine Abstriche sind notwendig

Ob Männer, Frauen oder Kinder: Einschränken sollte man stark verarbeitete Nahrungsmittel, die mit Zucker, preiswerten Fetten oder nährstoffarmen Bestandteilen angereichert sind.

 

Je frischer und vollwertiger die Kost, desto einfacher klappt es mit dem Abnehmen.

 

Was ist wichtiger – Beckenbodentraining oder die Umstellung der Ernährung?

Eine Beckenbodenschwäche kann nicht ausschließlich über eine verbesserte Ernährung mit entschlackenden Lebensmitteln oder gar der isolierten Aufnahme bestimmter Vitamine ausgeglichen werden.

 

Vielmehr sollte die Therapie ganzheitlich auf den Körper und die Gesundheit abgestimmt werden.

 

Wichtig ist für betroffene Frauen und Männer in jedem Fall, die Beckenbodenmuskulatur kontinuierlich durch ein regelmäßiges Training zu stärken und so im Becken wieder Kraft aufzubauen.

Nur durch die forcierte Anspannung und Entspannung während der Übungen lässt sich eine langfristige Stärkung der Muskeln gezielt herbeiführen.

Insofern sollte man weder das Beckenbodentraining noch die Umstellung der Ernährung isoliert betrachten.

Vielmehr lässt sich durch beide Säulen zusammen die Beckenbodenmuskulatur aufbauen, in ihrer Funktion unterstützen und damit langfristig entlasten.

 

So helfen Sie Ihrer Beckenbodenmuskulatur ganzheitlich

  • Verbessern Sie Ihre Ernährung, essen Sie vollwertig und zuckerarm.
  • Achten Sie auf frische Lebensmittel, die viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
  • Legen Sie sich Rezepte zu, die schmecken und gesund sind.
  • Trinken Sie täglich genügend Wasser, um einen weichen Stuhl zu fördern.
  • Trainieren Sie Ihren Beckenboden, so oft es geht.
  • Bauen Sie die Übungen als festen Bestandteil in Ihren Alltag ein.
  • Holen Sie sich bei ersten Anzeichen von Krankheiten am Beckenboden (Gebärmutter, Prostata, Blase oder Inkontinenz) ärztliche Hilfe.
  • Führen Sie schon vor der Geburt (also in der Schwangerschaft) das Beckenbodentraining durch.

 

Übung macht den Meister – das sollte man über den Beckenboden wissen:

Eine entschlackende und nährstoffreiche Ernährung sowie die entlastenden Übungen sollten als langfristige Maßnahmen gesehen werden.

 

Das stetige Training bzw. Anspannen der unteren Muskulatur ist genauso wichtig, wie bei ersten Krankheitsanzeichen (beispielsweise Tropfenabgang beim Husten) den Ursachen auf den Grund zu gehen.

 

Der Beckenboden ist ein sensibler Bereich, der bei Männern, Frauen und Kindern gleichermaßen ein Leben lang gepflegt werden muss.

Wer regelmäßig trainiert und auf sein Gewicht achtet, kann vielen Problemen und Krankheiten der Beckenbodenmuskulatur vorbeugen.

 

„Durch eine ausgewogene Ernährung können wir – einen gesunden Darm vorausgesetzt – Verstopfungen und Durchfälle vermeiden, die absolute Stressfaktoren für den Beckenboden sind.“

Quelle: Mein Beckenbodenbuch: Mehr Kraft, erfüllte Sexualität, beweglicher Rücken, Seite 100
Von: Franziska Liesner, Georg Thieme Verlag