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Beckenbodentraining gegen Prostata-beschwerden > was man vorbeugend & nach einer OP tun kann

 

Experte Anastasia Romanova

Anastasia Romanova | Experte für Intimfitness


Stärkung der Prostata durch Beckenbodentraining

Die Prostata ist eine exokrine Drüse. Sie liegt tief versteckt im Beckenboden des Mannes zwischen Blase und Mastdarm. Das Organ ist etwa so groß wie eine Kastanie und umschlingt stützend die Harnröhre (Urethra). Weil die Harnblase auf ihr lastet, wird sie auch „Vorsteherdrüse“ genannt.

 

Die Prostata sorgt für die richtige Zusammenstellung der Samenflüssigkeit. Das ist auch der Grund dafür, warum Frauen eben nicht über das Organ verfügen.

 

In der Drüse bildet sich nämlich die charakteristische, eiweißreiche Flüssigkeit. Kommt es zur sexuellen Stimulation, schießt das Körperorgan die Samenflüssigkeit in das Ejakulat hinein. Die Bestandteile vermischen sich noch in der Harnröhre miteinander.

Das Sperma wird durch den Penis nach außen hin abgegeben. Weil die Prostata durch ein enges Geflecht aus Nerven und Venen mit dem Beckenboden und der Blase verbunden ist, gilt sie als sehr sensibel. Gerät sie aus dem Gleichgewicht, können Erektionsstörungen, Impotenz und Inkontinenz folgen.

 

 

Typische Erkrankungen rund um die Prostata

 

Prostatitis

Die Prostataentzündung gilt als Volkskrankheit. Die Symptome sind vielfältig. Betroffene berichten von Schmerzen und Brennen bei der Miktion und der Ejakulation.

 

Benigne Prostatahyperplasie (BPH)

Die gutartige Vergrößerung der Prostata führt zu einer Verengung der Harnröhre. Dies löst vielförmige Miktionsbeschwerden (beispielsweise Harninkontinenz) aus.

 

Prostatakarzinom (Krebs)

Die tückische Gewebewucherung ist eine typische Erkrankung in höheren Lebensjahren. Der bösartige Tumor wächst bei vielen Männern ohne Symptome, was ihn so gefährlich macht. In den allermeisten Fällen wird Krebs mittels einer radikalen Operation behandelt.

 

Inkontinenz

Eine Blasenschwäche kann vielfältige Ursachen haben. Häufig zeigen sich erste Miktionsstörungen schon im mittleren Alter, werden aber nicht wahrgenommen. Weil die Drüse eng mit Blase und Harnröhre verbunden ist, können Beschwerden die Organe in Funktion und Form verändern bzw. stören.

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Warum ist das Beckenbodentraining für die Prostata gut?

Diese wird durch den Sympathikus und den Parasympathikus gesteuert. Bei sexueller Stimulation kommt es zum regen Austausch der Nerven. Im Laufe der Jahre nimmt die Durchblutung jedoch ab und die Sinneszellen werden träge.

 

Wer mit Beckenbodentraining rechtzeitig gegensteuert, fördert seine Potenz.

 

Das Training stärkt die Muskeln und Faszien im kleinen Becken, erhöht die Durchblutung von Penis und Hoden und wirkt insgesamt stimulierend.

Je trainierter und fitter dieser Bereich ist, desto besser für alle körperlichen Abläufe.

 

Wie wichtig ist die Prostata für die Sexualität eines Mannes?

Nicht immer muss ein bösartiger Krebs dahinterstecken, wenn es zu Veränderungen kommt. Eine kleine Abweichung im PSA Wert kann anzeigen, dass die Vorsteherdrüse wächst.

Die gutartige Vergrößerung (BPH) geht fast immer mit Potenzproblemen einher. Das liegt daran, dass die Prostatavergrößerung zu Schmerzen beim Orgasmus führt.

Die typische Folge: Erektionsstörungen, aus Angst vor dem quälenden Gefühl während der Ejakulation.

Durch den psychischen Druck leidet die Potenz. So zeigt sich zunächst eine gewisse Unlust und die Libido sinkt. Überdies kann es zu unspezifischen Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion) durch die Ejakulationsprobleme kommen.

 

Letztlich könnte sich eine komplette Impotenz ergeben.

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Beckenbodentraining vor einer Prostata OP

Wird Tumor diagnostiziert, ist der operative Eingriff kaum mehr zu umgehen. Hierbei sehen sich viele Patienten mit der Möglichkeit konfrontiert, danach inkontinent zu sein.

Denn die Entfernung ist diffizil und sorgt zumeist für neue Verletzungen im Urogenitaltrakt.

 

Deshalb wird den Patienten geraten, schon vor der Prostata OP (auch TURP oder „transurethrale Prostataresektion“ genannt) mit dem Beckenbodentraining zu beginnen.

 

Dabei muss man berücksichtigen, dass viele Männer ihren Beckenboden nicht gut einschätzen können. Startet das Training frühzeitig, also bevor die Inkontinenz durch die Prostata OP ausgelöst wird, ist es leichter, die Region zu trainieren.

Die Übungen zielen darauf, noch vor der Beeinträchtigung ein Bewusstsein für die Abläufe im Becken zu vermitteln und den Bereich zu stärken.

 

Beckenbodentraining nach der Prostata Operation

Frisch operierte Patienten der Onkologie und Urologie kennen den Ablauf: Ein Physiotherapeut erklärt die Folgen der Behandlung und zeigt, wie man mit Beckenbodentraining der Inkontinenz entgegenwirken kann.

Jetzt gilt es, die Beckenbodenmuskulatur dahingehend aufzubauen, dass die Miktionsstörungen schnell behoben sind. Hintergrund ist, dass viele Männer mit dieser Herausforderung eine komplette Entfernung des Organs über sich ergehen lassen müssen.

Nach der OP versagt der innere Schließmuskel der Blase, weil die stützende Prostata nicht mehr darunter ist. Es kommt zu unkontrollierbarem Harndrang und Harnabgang, einer Belastungsinkontinenz oder sonstigen Beschwerden.

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Übungen gegen die Inkontinenz

Beim Beckenbodentraining für den Mann lernen Betroffene, wie der äußere Schließmuskel die Funktion des inneren Sphinkters übernehmen kann. Meist lässt sich in wenigen Monaten die Kontinenz wiederherstellen.

In der Reha wird das Schließmuskeltraining begleitend angeboten und findet zunächst unter Anleitung statt. Später ist der Mann darin so geschult, dass er die Beckenbodengymnastik alleine durchführen kann.

 

Elektrostimulation und Biofeedback

Das Biofeedbackgerät kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Patient noch nicht in der Lage ist, das Beckenbodentraining fehlerlos auszuführen. Das Gerät hilft dabei, zunächst die Muskeln der Region kennenzulernen und sich damit vertraut zu machen.

Dazu wird entweder eine kleine Sonde in den Anus eingeführt oder eine Elektrode wird auf den Damm aufgeklebt. Spannt der Patient den Bereich nun an, registriert das Gerät den Muskeltonus und gibt Auskunft über die Stärke.

 

Durch das wechselseitige Anspannen und Entspannen werden ungeübte Männer rasch mit ihrem Beckenboden vertraut gemacht und lernen ihn zu steuern.

 

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Elektrostimulation passiv in Gang gesetzt wird. In dem Fall gehen von der Sonde oder der Elektrode festgelegte Stromimpulse aus.

Diese Elektrostimulation trainiert die Muskeln autark, ohne dass der Patient das Areal willentlich ansteuern muss.

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Vorbeugung und Tipps

Die Prostata ist ein sensibles Organ. Sie sollte nicht erst in den Fokus rücken, wenn sich Krankheiten wie Krebs zeigen, sondern schon vorher im Alltag gepflegt werden.

 

Wiederkehrendes Training

Wer auf seine Fitness achtet und regelmäßig Sport treibt, fördert das gesamte kardiovaskuläre System des Körpers. Je besser die Blutbahnen und jeder einzelne Muskel mit Sauerstoff versorgt sind, desto effektiver können Regenerationsprozesse ablaufen.

 

Vollwertige Ernährung

Männer, die auf ihr Gewicht achten, schützen konkret ihren Beckenbodenbereich. Weil die Drüse exponiert im Beckenboden verankert ist, sollte nicht zu viel Druck auf ihr lasten.

Ein schwerer Oberkörper belastet den Bereich massiv und fördert indirekt Inkontinenz und Erektionsprobleme.

 

Beckenbodenübungen

Um die Vorsteherdrüse lange gesund zu halten, sind die professionellen Übungen für den Beckenboden ideal. Sie pflegen das gesamte Areal im Unterleib und fördern die Geschmeidigkeit von Muskeln, Bändern und Faszien.

 

Sex

Auch der Liebesakt kann Teil der Prävention sein. Da es sich bei der Prostata um eine Drüse handelt, sollte sie regelmäßig entleert werden, um die Neubildung von frischem Sekret zu fördern.

 

Entspanntes Urinieren

Die Prostata sitzt bündig um die Harnröhre herum. Wie gehaltvoll der Strahl beim Wasserlassen ist, wird auch von ihr mit beeinflusst.

Intensives Pressen ist ebenso kontraproduktiv wie das zu lange Einbehalten von Urin. Der Gang zur Toilette sollte besser entspannt und regelmäßig vollzogen werden.

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