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Beckenbodentraining gegen Reizblase

 

Experte Anastasia Romanova

Anastasia Romanova | Experte für Intimfitness


Beckenbodentraining gegen Reizblase

Wer unter einer Reizblase leidet, dem stehen nur wenige therapeutische Maßnahmen zur Verfügung. Eine Empfehlung vieler Ärzte ist es, sich mit Beckenbodenübungen vertraut zu machen. Sie sollen den Patienten langfristig wieder dazu befähigen, seine Blase entspannen und somit besser steuern zu können.

 

Warum kann Beckenbodentraining gegen eine Reizblase helfen?

Eine überaktive Blase geht meist auf ein falsches Zusammenspiel zwischen Blasenmuskulatur und Beckenbodengewebe zurück. Weil der Detrusor, also der Blasenmuskel, bereits bei geringem Füllstand einen Alarm abgibt, empfindet der Patient einen enormen Druck – und muss dringend zur Toilette.

 

Man spricht deshalb von einer Detrusor-Hyperaktivität: Die Muskulatur der Blase ist permanent angespannt.

 

Um das übersensible Geflecht aus Nerven und Muskeln zu beruhigen, sind Beckenbodenübungen sinnvoll. Durch das Training lernt der Patient, seine Blase neu einschätzen und in der Folge bewusst entspannen zu können. So soll der stetige Harndrang wirksam einzudämmen sein.

 

Beckenbodengymnastik ist sinnvoll um:

  • Dem Patienten wieder ein positives Gefühl gegenüber seinem Urogenitaltrakt zu vermitteln.
  • Die Verschlussmechanismen des inneren und äußeren Schließmuskels zu stärken.
  • Zu lernen, wie sich die Blasenwände gezielt entspannen lassen. Den Bereich von Blase und Harnröhre bewusst aktivieren und deaktivieren zu können.

 

Das Ziel des Beckenbodentrainings: langfristig den Impuls rund um den Harndrang wieder sinnvoll kontrollieren und steuern zu können.

 

Welche Beckenbodenübungen helfen bei einer Reizblase?

Alle klassischen Übungen sind nützlich, um das Areal rund um die Harnblase zu erreichen. Ob im Sitzen, Liegen oder Stehen bleibt Ihnen überlassen. Fokussieren Sie sich beim Üben insbesondere auf das Wechselspiel zwischen fester Anspannung und lösender Entspannung.

 

Je besser Sie Ihren Beckenboden kennen, desto mehr sollte die vorsätzliche Lockerung in den Mittelpunkt rücken. Ziel der Übungen ist es, die Schließmuskeln der Blase willentlich beruhigen zu können.

 

Wie schnell sind Ergebnisse spürbar?

Die Diagnose einer Reizblase ist schwierig. Hintergrund ist, dass neben der Beurteilung der körperlichen Symptome auch eine gewisse psychische Komponente ursächlich sein könnte. Insofern lässt sich der Behandlungserfolg nicht pauschal beurteilen.

Patienten, die sich auf das Beckenbodentraining mental wie körperlich einlassen und regelmäßig üben, sollten innerhalb weniger Wochen erste Verbesserungen feststellen können. Weitere Maßnahmen wie die Elektrostimulation oder ein Toilettentraining (insbesondere bei Inkontinenz) sind für den Erfolg förderlich.

 

Kann jeder Patient mit Reizblase die Übungen praktizieren?

Prinzipiell helfen Beckenbodenübungen Männern, Frauen und Kindern gleichermaßen. Es gibt jedoch einige Indikationen, bei denen zunächst der Arzt dem Training zustimmen sollte.

Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Wurden Bänder oder Netze in den Beckenboden implantiert (TVT oder TOT Verfahren)?
  • Gibt es Erkrankungen im Bereich von Blase, Prostata, Gebärmutter oder Vagina?
  • Ist die Harnröhre verändert (z.B. eine Harnröhrenstriktur)?
  • Wird derzeit eine Strahlentherapie angewandt?
  • Wurden Sie kürzlich am Unterleib operiert oder minimalinvasiv behandelt?
  • Liegen sonstige Fehlbildungen des Urogenitaltraktes vor?
  • Wird ein Blasenkatheter getragen?
  • Wurde kürzlich eine Therapie an der Blase mit Botox oder einem Laser durchgeführt?
  • Zeigen sich weitere Miktionsstörungen?

Wenn Sie eine oder mehrere Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, klären Sie zunächst ärztlich ab, ob das Beckenbodentraining für Sie sinnvoll ist. Denkbar wäre auch, sich die Technik von einem erfahrenen Physiotherapeuten zeigen zu lassen.

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