Die Wirkung des Beckenbodens auf die Sexualität – Darum ist er so wichtig!
Im Laufe der Jahre schleichen sich nicht nur Langeweile, sondern bei vielen Menschen auch einige körperliche Beschwerden ein. Man wird lustloser, gemütlicher und insgesamt schlapper. Nicht nur der Geist wirkt erschöpft, sondern ebenso der Beckenboden. Doch das muss nicht sein!
Eine potente Beckenbodenmuskulatur wirkt nicht nur positiv auf die Gesundheit, sondern erhöht das Lustempfinden und die sexuelle Wahrnehmung insgesamt.
Warum ein regelmäßiges Beckenbodentraining Männern wie Frauen gut tut, lesen Sie hier.
Warum ein gesunder Beckenboden für die Sexualität wichtig ist
Probleme am Beckenboden werden häufig nur mit Inkontinenz in Verbindung gebracht. Doch eine schlappe Muskulatur wirkt ebenso direkt negativ auf die Geschlechtsorgane und das Lustempfinden.
Sexuelle Folgen eines instabilen Beckenbodens beim Mann
- Erektionsstörung
- Impotenz
- Zu früher Orgasmus
- Kaum Steuerungsmöglichkeit des Höhepunktes
- Weniger intensive Orgasmen
- Sex Folgen eines labilen Beckenbodens für die Frau
- Schwacher Orgasmus
- Lustlosigkeit, wenig Spaß am Sex
- Probleme, den Orgasmus überhaupt zu erreichen
- Sensibilitätsstörungen, kein befriedigendes Empfinden
- Schmerzen beim Sex durch das Eindringen des Penis
Vorteile eines vitalen Beckenbodens beim Sex
Die Beckenbodenmuskeln lassen sich, wie jede andere muskuläre Region des Körpers auch, ein Leben lang trainieren und aufbauen.
Eine kräftige Beckenbodenmuskulatur sorgt für mehr Lust, besseren Sex und einen intensiven Orgasmus – ob alleine oder mit dem Partner.
Beim Mann
- Harte und langanhaltende Erektion, gesteigerte Potenz.
- Die Möglichkeit, die Ejakulation zu steuern.
- Willentliche Herbeiführung eines schnellen oder verzögerten Höhepunktes.
- Verbesserte Spermienqualität durch optimierte Blutzufuhr.
- Mehr Spaß am Sex.
Bei der Frau
- Willentliche Steuerung des Orgasmus.
- Stärkung der Libido, wieder mehr Verlangen nach Sex.
- Mehr Erregung und Luststeigerung durch ein besseres Körpergefühl.
- Mehr Lust bis hin zu multiplen Orgasmen.
Risikofaktoren rund um den Beckenbodenmuskel
Anatomische Abweichungen der Beckenbodenmuskulatur zeigen sich nicht nur durch mangelnde Lust, Probleme während dem Geschlechtsakt oder Inkontinenz.
Erste Anzeichen, dass die Muskeln ihre Spannung verlieren und ihre Lage im Unterleib verändern, können unscheinbar auftreten. Dann ist ein Training umso wichtiger.
Beckenbodenschmerzen nach dem Sex
Treten nach dem Höhepunkt regelmäßig ziehende oder stechende Schmerzen auf, stehen viele Betroffene vor einem Rätsel. Ursächlich könnte sein, dass die ausgelöste Kontraktion des Beckenbodens zur Verlagerung geführt hat.
Schwacher Beckenboden nach dem Sex
Nicht nur Frauen nach einer Geburt kennen das Problem: Nach dem eigentlich wohltuenden Orgasmus fühlt sich die Vagina weiterhin „offen“ an. Die Spanne, bis sich im Unterleib wieder ein stabiles Gefühl einstellt, dauert zu lange.
Hintergrund ist, dass die Muskeln entkräftet sind. Ihnen fehlt es an Zugkraft, um nach dem Höhepunkt wieder fix ihre Ausgangsposition einzunehmen.
Krampf im Beckenboden nach dem Sex
Es ist ein mit Scham besetztes Thema, wenn der Höhepunkt mit einem regelrechten Muskelkrampf einhergeht. Dann folgt unmittelbar auf die ausgelöste Kontraktion ein Spasmus der Muskulatur.
Tritt das Phänomen bei Frauen auf und beschränkt sich auf die Scheide, spricht man von Vaginismus. Doch auch der gesamte Beckenbodenmuskel kann betroffen sein. Die genauen Hintergründe des Phänomens sind noch unklar.
Probleme damit, eine Schwangerschaft einzuleiten
Darüber werden die Spermien förmlich vom Muttermund aufgesogen, was zu einer schnellen. Befruchtung der Eizelle führt. Ein schwacher Muskel kann die Zuckungen kaum ausüben – das Wunschkind lässt auf sich warten.
Sex-Workout und Beckenbodentraining – So einfach geht’s
Ein trainierter Beckenboden hat viele Vorteile. Es ist für Männer und Frauen jeden Alters sinnvoll, sich mit der eigenen Anatomie zu beschäftigen, und die Funktionen der Muskeln besser wahrnehmen und steuern zu können.
Das Sex-Training macht Spaß und ist leicht in den Alltag zu integrieren.
Erste Schritte vor dem Beckenbodentraining
Wer mit dem Training beginnen möchte, sollte sich kurz vergegenwärtigen, wo die Lustmuskeln genau sitzen. Frauen legen dazu ihre Hand auf den Scheideneingang oder führen einen Finger in die Vagina ein.
Männer greifen mit der Hand unter den Hodensack und legen die Finger auf den Damm. Dann einfach einmal kräftig husten. Die spürbaren Spannungen gehen vom Beckenbodenmuskel aus.
Doch die Anatomie der Beckenbodenmuskulatur ist komplex. Eine weitere Methode, die Muskeln besser voneinander unterscheiden zu können, findet auf der Toilette statt.
Beim Urinieren bietet es sich an, den Harnstrahl immer mal wieder kurz zu unterbrechen. Das dann aufkommende Gefühl lokalisiert recht genau den Schließmuskel der Blase. Dieser Bereich ist übrigens eng mit dem PC Muskel verknüpft, der ebenfalls trainiert werden sollte.
Durch das rhythmische anspannen und entspannen der Muskeln rund um Blase, Damm und After, lässt sich langsam das Gefühl für den eigenen Beckenboden steigern.
Übungen für den Mann
Das klassische PC-Muskel Training wurde von dem Arzt Arnold Henry Kegel erfunden. Das Workout sollte einmal am Tag absolviert werden.
- Bequem auf den Boden hinlegen, die Beine liegen hüftbreit nebeneinander.
- Der Unterleib ist entspannt.
- Ruckartig die Muskeln des Beckenbodens zusammenziehen und einige Sekunden lang halten.
- Dann den PC Muskel wieder lockern.
- Gemütlich und unverkrampft weiteratmen.
- Den Wechsel zwischen Muskelanspannung und -entspannung ein paar Minuten lang wiederholen.
Danach einige Sekunden lang liegen bleiben und spüren, wie sich nun die Durchblutung verbessert hat und von Penis und Hoden ein Gefühl der Wärme ausgehen.
Übungen für die Frau
Viele Frauen setzen das Beckenbodentraining gezielt ein, um damit ihre Lust zu fördern. Das geht besonders leicht, wenn spezielle Hilfsmittel für Beckenbodentraining in die Übungen mit einbezogen werden. Beliebt sind beispielsweise Liebeskugeln oder Feminakonen.
- Bequem auf den Rücken legen und die Smartballs (mit Hilfe von etwas Gleitgel) in die Vagina einführen.
- Spüren, wie die Schwerkraft die Kugeln nach unten bzw. in Richtung After drückt.
- Die Liebeskugeln gedanklich weiter nach oben zur Gebärmutter hineinziehen.
- Die Spannung langsam reduzieren.
- Die Kugeln gedanklich Richtung Scheidenausgang gleiten lassen.
- Die Scheide entspannen.
- Bald darauf die Muskeln wieder zusammendrücken, um die Bälle abermals nach oben zu ziehen.
Das gedankliche Auf- und Ab der Liebeskugeln eine gewisse Zeit lang wiederholen. Es breitet sich ein warmes und wohliges Gefühl im Unterleib aus, was ganz ähnlich so bei einem Orgasmus zu spüren ist.
Generell sollte das Beckenbodentraining einmal am Tag praktiziert werden.
Partnerübung: Den Beckenboden stärken während des Liebesspiels
Es ist eine nützliche Idee, das erworbene Wissen rund um den versteckten Muskel zu teilen und die Übungen in die leidenschaftlichen Bewegungen des Liebesspiels einzubinden.
- Der Mann legt sich bequem auf den Rücken.
- Die Partnerin steigt rittlings auf ihn drauf und führt den erigierten Penis ein.
- Beide verharren kurz in der Bewegung.
- Nun kippt sie das Becken leicht nach vorne und spannt die Beckenbodenmuskeln an.
- Daraufhin spannt er seinen Beckenboden an und rückt etwas tiefer in die Scheide vor.
- Unmittelbar danach entspannen sich beide wieder.
Das fließende Wechselspiel zwischen minimaler Bewegung bzw. Anspannung und Entspannung kann einige Minuten lang ausgeführt werden.
Durch die feinen Variationen der Übung lässt sich die Sensibilität stärken und die Lust beider Partner deutlich erhöhen. Ein auf diesem Wege eingeleiteter Orgasmus fällt umso intensiver und länger aus.
Tipps für den Alltag
Um den wichtigen Muskel im Unterleib langfristig zu stärken, sollten einige Faktoren berücksichtigt werden. Hilfreich ist es, Normalgewicht anzustreben und generell im Leben auf seine Ernährung zu achten.
Je weniger Gewicht vom Bauch aus auf die Beckenbodenmuskeln einwirkt, desto besser.
Ebenso hilfreich ist es, mit Sport und regelmäßiger Bewegung für eine latent gute Durchblutung zu sorgen.
Die wichtigen Nährstoffe erreichen dann nämlich nicht nur besser den Muskel im Beckenboden, sondern auch das Gehirn und die Organe profitieren davon.