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Blasensenkung > Das ist zu tun, wenn die Blase nach unten rutscht

 

Experte Anastasia Romanova

Anastasia Romanova | Experte für Intimfitness


Blasensenkung

 

 

Definition – Was ist eine Blasensenkung?

Die Blase (Vesica urinaria) ist das zentrale Organ zum Speichern von Urin. Sie sitzt geschützt im unteren Becken. Fixiert wird sie durch ein enges Netz mehrerer Bänder, Muskeln und Faszien – dem Beckenboden.

Weil die Blase dehnbar ist, um entsprechend viel Harn lagern zu können, muss das umliegende Gewebe weich und flexibel sein.

Unter speziellen Umständen kann die Harnblase ihre vorgesehene Position verlassen. Dann rutscht sie nach unten oder hinten ab. Mediziner sprechen in dem Fall von einem Blasenprolaps oder der lateinischen Fachbezeichnung „Descensus vesicae“.

Von der Blasensenkung betroffen sind überwiegend Frauen. Männer sind durch ihr kleineres Becken, die stützende Prostata sowie den fehlenden Geburtskanal weitestgehend vor einem Vorfall (Prolaps) der Harnblase geschützt.

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Symptome – Wie erkennt man eine Senkung der Blase?

Die Blasensenkung geht häufig mit einer allgemeinen Beckenbodenschwäche einher. Zu den typischen Begleiterscheinungen gehört eine Zystozele (die Vorwölbung der Blase in die Vaginalwand), ein Vaginalprolaps (Scheidensenkung) oder eine Gebärmuttersenkung (Descensus uteri).

Die meisten Patienten bemerken die Blasensenkung zunächst nicht. Erst wenn sich Veränderungen im Miktionsverhalten zeigen oder ziehende Schmerzen auftreten, forschen Ärzte gezielt nach.

Zu den typischen Beschwerden gehören:

  • Druck nach „unten“
  • Vermehrter Harndrang
  • Dumpfes Gefühl im Unterbauch
  • Ziehende Schmerzen beim Wasserlassen
  • Ungewollter Harnverlust, Inkontinenz
  • Blasenentzündung (Zystitis)
  • Scheidenentzündung (Vaginitis)
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Probleme, den Enddarm leeren zu können

 

Wichtig: Viele Betroffene gehen davon aus, eine abgesenkte Blase mit den Fingern ertasten zu können. Dies ist nicht möglich. Die Blasensenkung findet häufig im Rahmen von wenigen Zentimetern statt, was selbst für erfahrene Ärzte schwer nachzuvollziehen ist.

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Ursachen – Wie entsteht die Blasensenkung?

Es gibt mehrere Faktoren, die ein Absenken der Blase fördern. In den meisten Fällen summieren sich die Auslöser.

 

Labiler Beckenboden / Bindegewebsschwäche

Normalerweise sitzt die Blase fest im Beckenboden verankert. Bei einer Beckenbodenschwäche jedoch büßen die Bänder und Muskeln ihre Zugkraft ein.

Das Bindegewebe lockert auf und lässt die Blase minimal nach unten hin absacken. Die Bindegewebsschwäche kann den ganzen Körper betreffen.

 

Veränderungen im Hormonhaushalt

Die Hormone sind dafür verantwortlich, wie straff Muskeln, Faszien und Bindegewebe gebaut sind. Verändern sich die Botenstoffe, kann dies auch den Aufbau von Körpergewebe beeinflussen. Es entstehen Cellulitis, Osteoporose – oder eben ein entkräfteter Beckenboden.

Auslöser sind häufig die Wechseljahre. Zudem können hormonelle Medikamente den endokrinen Haushalt umformen.

 

Wechseljahre

Im Klimakterium addieren sich mehrere ungünstige Komponenten. Die hormonelle Umstellung lockert das Bindegewebe auf, weiterhin zeigen sich Symptome wie eine Blasenschwäche mit Inkontinenz oder veränderte Lebensgewohnheiten (weniger Sport, Übergewicht, Stress). All dies kann eine Blasensenkung begünstigen.

 

Schwangerschaft und Geburt

Die Blasensenkung kann durch eine langwierige Austreibungsphase im Rahmen einer vaginalen Geburt ausgelöst werden (oft in Verbindung mit einem Dammriss).

Dann werden Harnröhre (Urethra) und Blase so weit verschoben, dass sie nicht mehr in die ursprüngliche Position zurückfinden.

 

Inkontinenz

Zu den Symptomen einer Blasensenkung gehört die Harninkontinenz. Sie macht sich durch eine Reizblase, Dranginkontinenz, Belastungsinkontinenz oder Stressinkontinenz bemerkbar.

Die Blasenschwäche muss kein Auslöser der Absenkung sein, kann aber als prägnantes Symptom auftreten.

 

Übergewicht

Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist Übergewicht. Dann nämlich drückt zu viel Ballast auf den Beckenboden. Die Bänder und Muskeln verlieren ihre Festigkeit.

 

Steigendes Alter

In fortgeschrittenen Lebensjahren steigt das Risiko, einen Prolaps an Harnblase, Vagina oder Gebärmutter zu erleiden. Hintergrund ist, dass mit den Jahren die Beckenbodenmuskulatur an Stabilität einbüßt.

 

Nach Gebärmutterentfernung

Häufig folgt die Blasensenkung auf eine vorangegangene Hysterektomie. Weil bei der Operation die Gebärmutter und ein Teil der Scheide entfernt werden, verändert sich der Bereich anatomisch. Eine allgemeine Beckenbodenschwäche bzw. Absenkung entsteht.

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Diagnostik der Blasensenkung

Meist wird die Blasensenkung erst erkannt, wenn deutliche Symptome oder schmerzhafte Beschwerden auftreten. Ein behandelnder Arzt der Urologie oder Gynäkologie ist der richtige Ansprechpartner.

Der Doktor tastet den Bereich vorsichtig ab. Günstig ist es dabei, wenn die Blase mit Harn gefüllt ist. Bildgebende Verfahren (Sonographie, Computertomographie, Magnetresonanztomographie) stellen den Blasentrakt sichtbar dar.

Soll die Funktionsfähigkeit überprüft werden, hilft die Uroflowmetrie (Harnflussmessung) weiter. Ein Arzt der Onkologie wird hinzugezogen, wenn ein Tumor der Blase ausgeschlossen werden soll.

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Therapie und Behandlung – Was hilft gegen die Blasensenkung?

Ob Professor, Facharzt oder Arzt – der Patient bekommt häufig mehrere Maßnahmen an die Hand, womit die Blasensenkung behoben werden soll.

 

Beckenbodentraining

Eine Blasensenkung nach Grad I und Grad II kann prima mit gezielten Beckenbodenübungen korrigiert werden. In den allermeisten Fällen findet die Harnblase nach einiger Zeit wieder in ihre Ausgangsposition zurück.

Wissen muss man dazu, dass das Hohlorgan durch die aufsteigenden Harnleiter mit den Nieren verbunden ist. Diese fördern die Rückführung der Blase und wirken somit während der Beckenbodengymnastik der Blasensenkung entgegen.

Übrigens: Das Beckenbodentraining für Frauen helft nicht nur gegen das Absenken der Blase, sondern schütz ebenso Vagina und Gebärmutter vor einem Prolaps.

 

Pessar, Würfel oder Ring

Bei den neuen Hilfsmitteln handelt es sich um kleine Requisiten aus Kunststoff oder Silikon. Die Ringpessare oder Schalenpessare werden von der Patientin selbst in die Scheide geschoben. Sie verbleiben dort ein bis mehrere Tage lang.

Die kleinen Helfer stützen den Beckenbodenbereich von innen und wirken der Senkung der Blase physisch entgegen.

 

Hormone

Manchen Frauen mit leichter Blasensenkung kann es helfen, wenn ihr Hormonhaushalt verändert wird. Soll nur der urogenitale Trakt behandelt werden, sind östrogenhaltige Zäpfchen oder Cremes üblich.

 

Operation

Ein letztes Mittel im Kampf gegen eine Blasensenkung ist eine operative Rückverlegung der Blase. Dazu wird zumeist eine sogenannte Scheidenplastik in die Vagina eingezogen, um dem Beckenboden mehr Halt zu geben.

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Vorbeugung und Tipps – Präventionsmaßnahmen gegen Blasensenkung

Eine drohende Absenkung der Blase lässt sich meist aufhalten, wenn einige Maßnahmen zur Vorsorge getroffen werden.

 

Kein übermäßiges Pressen

Intensives Drücken beim Stuhlgang ist zu vermeiden. Um die Verdauung zu optimieren, könnte eine spezielle Ernährung für Beckenboden mit Ballaststoffen aufgebessert werden. So wird die selbstständige Entleerung des Darms sanft gefördert.

 

Natürliche Östrogene

Um den veränderten Hormonhaushalt bei Frauen in den Wechseljahren zu verbessern, könnten natürliche Hormonpräparate helfen.

Sie werden auch in der gynäkologischen Therapie verwendet. Die Hormone (beispielsweise aus Soja) regen die Durchblutung im Beckenboden an und machen diesen wieder elastischer.

 

Schüssler Salze

Typische Präparate gegen Blasensenkung sind Nr. 1 Calcium fluoratum sowie Nr. 11 Silicea. Die Schüssler Salze werden miteinander kombiniert und sollen den Beckenboden stärker durchbluten können.

 

Homöopathie

Um den Urogenitaltrakt positiv zu beeinflussen, könnten naturheilkundliche Mittel helfen. Sie wirken stärkend auf das Bindegewebe im Körper. Beliebt sind beispielsweise Helonias, Lilium tigrinum, Sepia, Silicea oder Murex.

 

Sport

Alle Sportarten, die stärkend auf die Faszien und Muskeln wirken, sind ideal. Ein solches Training bekämpft die Ursache der Absenkung. Hier ist insbesondere das Beckenbodentraining hervorzuheben, um eine Blasensenkung gar nicht erst entstehen zu lassen.

Zudem sind Schwimmen, Ballett, Pilates oder Yoga gute Sportarten, um den Beckenboden zu stärken.

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