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Miktionsstörungen – Infos über Ursachen, Symptome & Therapie

 

Experte Anastasia Romanova

Anastasia Romanova | Experte für Intimfitness


 

 

Miktionsstörungen – was ist das?

Eine sogenannte Blasenentleerungsstörung bzw. die Miktionsstörungen bezeichnet alle Unregelmäßigkeiten, die rund um das Urinieren auftreten. Solche Störungen beim Wasserlassen können auf körperliche wie seelische Ursachen zurückzuführen sein.

Männer, Frauen und Kinder sind von Miktionsbeschwerden betroffen. Mediziner schätzen, dass rund 20 Prozent der Bevölkerung im Laufe des Lebens mindestens einmal mit einer solchen Störung konfrontiert werden.

 

Welche Formen von Miktionsstörungen gibt es?

Manche Beschwerden beim Urinieren treten in Kombination mit Schmerzen auf, andere wiederum sind schmerzfrei aber nicht weniger belastend. Man unterscheidet zwischen diesen verschiedenen Miktionsstörungen:

  • Schmerzen beim Wasserlassen (Algurie): Hiervon können die Blase oder die Harnröhre betroffen sein.
  • Blasenschwäche (Harninkontinenz): Die unabsichtliche Abgabe von Urin außerhalb der Toilette.
  • Übermäßig häufiger Harndrang (Pollakisurie): Über den Tag und die Nacht verteilt wird unverhältnismäßig oft die Toilette aufgesucht. Es werden jedoch nur kleine Mengen Urin abgegeben.
  • Erschwertes Urinieren unter Schmerzen (Dysurie): Der Patient ist nicht dazu in der Lage, bei voller Blase den Harn schmerzfrei abzugeben.
  • Zwanghaftes und häufiges Wasserlassen mit krampfartigen Schmerzen (Strangurie): Aufgrund der stechenden Spastik werden nur geringe Mengen Harn abgelassen.
  • Harnstau (Harnretension): Die absolute Unfähigkeit, die Blase selbstständig zu entleeren.

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Ursachen für Miktionsstörungen

Es gibt viele Auslöser, die zur Blasenentleerungsstörung führen. Im Endeffekt können die Probleme von der Harnblase, der Harnröhre, dem umliegenden Gewebe (Proktologischer- oder Urogynäkologischer-Bereich) dem Beckenboden oder den anliegenden Nerven ausgehen.

Häufig korrelieren mehrere Ursachen miteinander.

  • Viele Störungen beruhen auf neurologischen Schäden, verursacht durch eine Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems. Darunter zählen beispielsweise Patienten mit Schlaganfall oder Rückenmarksverletzungen, die (bedingt durch einen Unfall) nun an einer Miktionsstörung leiden.
  • Auch eine periphere Schädigung der Nerven ist möglich. Darunter versteht man Blasenentleerungsstörungen, die auf Diabetes mellitus, Neuropathien, Morbus Parkinson, Multipler Sklerose, Demenz, Bandscheibenvorfall oder physische Schäden im Beckenbodenbereich (Prostataerkrankung, Absenkungen nach Schwangerschaft und Geburt) zurückgehen.
  • Stehen organische Probleme im Mittelpunkt, handelt es sich häufig um Ursachen im Bereich der Harnröhre oder Harnblase.
  • Auslöser könnte dann ein Harnwegsinfekt (Urethritis oder Zystitis), eine benigne Prostatahyperplasie (vergrößerte Prostata, BPH), ein Tumor entlang der Harnröhre oder Fisteln im Blasen-Scheiden- oder Blasen-Darm-Bereich sein.
  • Auch Harnblasensteine oder ein Harnblasentumor können Komplikationen der Miktion verursachen.
  • Ebenso führen manche Medikamente zu Miktionsstörungen. Bekannteste Vertreter sind Opipramol (Behandlung von Angststörungen) sowie Venlafaxin (gegen Depressionen). Gelegentlich berichten Menschen nach der Einnahme der Wirkstoffe von Problemen bei der Blasenentleerung bzw. übermäßigem Harndrang.

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Symptome

Auffälligstes Merkmal sind Schmerzen beim Wasserlassen. Wenn zudem der Urin unkontrolliert tropft, nur mit großem Druck geharnt werden kann, oder der Harndrang permanent anhält, könnte eine Erkrankung ursächlich sein.

Die häufigsten Symptome:

  • Überlaufinkontinenz: Miktionsstörungen bei Männern zeigen sich insbesondere dadurch, dass die Blasenentleerung nur unter Druck erfolgen kann. Dann geht der Impuls von einer vergrößerten Prostata aus, welche die ableitenden Harnwege einengt. Auch Frauen können unter einer Obstruktion (Verengung) leiden. Sie gehört zu den häufigsten Miktionsstörungen nach einer OP und ist auf das Absenken der Gebärmutter zurückzuführen.
  • Übermäßig häufiges Wasserlassen: Ständiger Harndrang ist zunächst kein Symptom, kann jedoch auf eine aufkeimende Störung hindeuten. Man geht davon aus, dass zwei Entleerungen in weniger als 70 Minuten (unabhängig von der Urinmenge) auf eine Blasenentleerungsstörung hindeuten. Kommen Schmerzen hinzu, könnte sich der Verdacht konkretisieren.
  • Übermäßig häufiger Harndrang: Nicht immer geht der Drang zur Blasenentleerung auch mit einem konkreten Wasserlassen einher. Die sogenannte Reizblase tritt vor allem bei Frauen und Kindern auf. Dann stellt sich Minuten nach der Entleerung erneuter Harndrang ein. Es handelt sich meist um eine Sensibilitätsstörung in der Blasenwand.
  • Dranginkontinenz: Hierbei handelt es sich um eine überaktive Blase, die sich bereits bei kleinen Urinmengen unnatürlich voll anfühlt und die Entleerung selbstständig einleitet. Es kommt zum unbeabsichtigten Abgang von Urin. Die Dranginkontinenz gehört zu den häufigsten Miktionsbeschwerden bei Männern mit einer Prostatahyperplasie (BPH).
  • Retention: Ein Harnverhalt tritt häufig bei Kindern und Männern auf. Die Retention zeigt sich immer im Unvermögen, selbstständig Urin abzulassen. Eine Harnretention ist extrem schmerzhaft. Sie geht vielfach mit einer Überlaufinkontinenz einher.
  • Anurie: Weil nahezu kein Harn mehr in den Nieren gebildet wird, kann der Mensch weniger als einmal pro Tag Urin ablassen. Hintergrund ist zumeist eine verminderte Flüssigkeitszufuhr (dann spricht man von einer Oligurie) oder eine Erkrankung der Nieren.

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Therapie – Was kann man gegen Miktionsstörungen tun?

Zunächst sollte man sich an seinen Allgemeinmediziner oder einen Arzt der Urologie, Gynäkologie oder Pädiatrie wenden. Es erfolgen mehrere ineinandergreifende Untersuchungen.

Das Ergebnis wird in einer sogenannten Differentialdiagnose akkumuliert. Aus dem Screening und den gebündelten Informationen leitet sich die Therapie ab.

Handelt es sich um organische Veränderungen, werden bei Männern wie bei Frauen oftmals kleine Implantate in den Beckenboden eingesetzt. Stehen neurologische Erkrankungen dahinter, könnten Muskelrelaxanzien helfen.

 

Die gängige Inkontinenz, die im Alter auftritt, kann mit gezieltem Beckenbodentraining behandelt werden. Steht eine psychosomatische Störung dahinter, könnte die Homöopathie weiterhelfen.

 

Vorbeugen

Der untere Beckenbereich ist eine empfindliche Körperregion. Es lohnt sich, mit aktivem Beckenbodentraining und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen das Areal zu trainieren und zu pflegen.

Sobald Sie Unregelmäßigkeiten, Schmerzen, Druck oder eine Empfindungsstörung wahrnehmen, sollten Sie mit einem Spezialisten darüber sprechen. Eine Blasenentleerungsstörung ist häufig das Ergebnis eines zu lang verzögerten Krankheitsprozesses.

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