fbpx Skip to main content

Das Miktionstagebuch: Ein Begleiter im Alltag bei Blasenschwäche und Inkontinenz

 

Experte Anastasia Romanova

Anastasia Romanova | Experte für Intimfitness


Frau und Kind beim Wasser trinken

Um die Inkontinenz behandeln zu können, müssen die Fakten auf den Tisch. Besonders unverfänglich gelingt dies mit dem sogenannten „Miktionstagebuch“ (Miktion bezeichnet die Entleerung der Harnblase). Die schriftlichen Aufzeichnungen geben dem Arzt einen guten Überblick, um zügig die richtige Behandlung einleiten zu können.

 

 

Was ist ein Miktionstagebuch?

Es handelt sich dabei um ein vom Patienten schriftlich geführtes Protokoll. In der Aufzeichnung werden detailliert alle Flüssigkeitsmengen protokolliert, die in den Körper rein oder eben raus gehen.

Folgendes wird alles aufgezeichnet:

  • Die tägliche Trinkmenge
  • Die Anzahl der Toilettengänge am Tag und in der Nacht
  • Die Häufigkeit der unbeabsichtigten Urinabgänge
  • Die Menge pro Blasenentleerung
  • Die Tätigkeit, bei welcher es zum ungewollten Harnabgang kam
  • Die genaue Zeit, wann sich die jeweiligen Begebenheiten zugetragen haben
  • Verwendete Inkontinenzprodukte

Solche Toiletten- und Trinkprotokolle sind auch deshalb hilfreich, weil sie über mehrere Tage lang geführt werden. Üblich ist es, dass Miktionstagebuch mindestens drei Tage vor der Behandlung sowie eine Woche mit Einsetzen der Therapie zu führen.

Hier zur Übersicht

 

Anleitung zum Führen und Auswerten vom Miktionstagebuch

  • Lassen Sie sich in Ihrer Praxis eines der medizinischen Toiletten- und Trinkprotokolle aushändigen oder drucken Sie sich die Vorlage aus dem Internet aus.
  • Unabdingbar ist die genaue Feststellung der Flüssigkeitsmenge. Nehmen Sie dazu einen Messbecher und berechnen Sie alles, was Sie über den Tag verteilt trinken.
  • Nehmen Sie einen zweiten Messbecher, den Sie auf der Toilette deponieren. Mit ihm Erfassen Sie die Urinmenge beim Wasserlassen.
  • Alternativ können Sie auch eine Küchenwaage zum Abwiegen der Flüssigkeit verwenden.
  • Protokollieren Sie jede Miktion, ob gewollt oder ungewollt.
  • Führen Sie das Protokoll im Alltag mit sich, um auch unterwegs Aufzeichnungen machen zu können.
  • Nutzen Sie Inkontinenzprodukte? Wiegen Sie diese im unbenutzten Zustand ab. Halten Sie das Gewicht ebenso nach dem Einnässen fest. Tragen Sie die aufgesogene Flüssigkeitsmenge ein.
  • Manche Toiletten- und Trinkprotokolle lassen zusätzlich Raum zur Aufzeichnung der Stärke des Harndrangs. Auch dies ist ein wichtiger Indikator für den Arzt, die Art der Harninkontinenz bestimmen zu können.
  • Hilfreich ist es, wenn Sie das Protokoll bereits zum ersten Gespräch mit in die Praxis nehmen.

Hier zur Übersicht

 

Ab welchem Alter ist ein Miktionstagebuch hilfreich?

Es gibt keine klare Altersgrenze, wann solche Trink- und Toilettenprotokolle sinnvoll sind. Immer dann, wenn es zu Abweichungen kommt oder ein Leidensdruck entsteht, ist das Miktionsprotokoll hilfreich.

 

Üblich ist beispielsweise das Führen eines Miktionstagebuchs gegen Bettnässen bei Kindern (dann protokollieren die Eltern).

 

Doch nicht immer muss eine Inkontinenz dahinterstecken. So wird das Protokoll auch bei der Reizblase eingesetzt, wenn die Patientin unter Schmerzen und ständigem Harndrang leidet, aber ansonsten Kontinent ist.

 

Tipps und Tricks zum Führen der Trinkprotokolle

Achten Sie darauf, dass die Flüssigkeitsmenge in Lebensmitteln (insbesondere in Suppen, Obst und Salaten) mit einberechnet wird. Ferner muss auch die Menge an Alkohol (Bier, Wein) berücksichtigt werden. Wem die handschriftlichen Aufzeichnungen zu lästig sind, der kann eine App verwenden.

Hier zur Übersicht