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Kamillensitzbad – Wann und wie es richtig angewendet wird

 

Experte Anastasia Romanova

Anastasia Romanova | Experte für Intimfitness


Kamillensitzbad

Gleich zweimal im Abstand weniger Jahrzehnte wurde die Kamille zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Weil die Blume so ein ausgeprägtes pharmakologisches Potenzial besitzt, wird sie im Kampf gegen viele unterschiedliche Erkrankungen eingesetzt. Neben der inneren Anwendung empfehlen Ärzte insbesondere heilende Sitzbäder mit Kamille.

 

Was die Pflanze alles kann und bei welchen Beschwerden Sie ein Kamillensitzbad vornehmen sollten, erfahren Sie hier.

 

 

 

Was ist ein Kamillensitzbad?

Man geht davon aus, dass bereits die Menschen der Antike von der wohltuenden Wirkung eines Kamillenbades wussten – und das Sitzbad entsprechend häufig praktizierten. Damals wie heute benötigt man lediglich zwei Komponenten für ein solches Heilbad: warmes Wasser und Kamille.

Die Kamille wird als Extrakt oder Auszug (zB. Kamillosan), als Kamillenöl oder in Form der frischen oder getrockneten Kamillenblüten dem warmen Badewasser zugegeben. Steigt man nun in die Wanne, wirken die pflanzlichen Inhaltsstoffe auf die erkrankte Haut ein.

 

Die Wirkung von Kamillenextrakten

Die Kamille wirkt antibakteriell, antientzündlich und krampflösend. Sie hilft gegen Entzündungen, sorgt für eine schnellere und komplikationslosere Wundheilung und dämmt das Wachstum von Bakterien ein.

Durch die vielseitigen Möglichkeiten der Anwendung verwundert es nicht, dass nahezu in jedem Haushalt ein Präparat mit Kamille zu finden ist. Insbesondere während und nach der Schwangerschaft, bei Schmerzen und Juckreiz im Genital- oder Analbereich oder in der Baby-Pflege ist ein fertiges Arzneimittel wie etwa Kamillosan hilfreich. Damit lässt sich in Windeseile ein Kamillensitzbad machen.

 

Wann setzt man ein Kamillensitzbad ein?

Als Faustregel gilt: Sobald Schmerzen, Juckreiz, ein Spannungsgefühl oder sonstige Beschwerden rund um den Analbereich oder Genitalbereich auftreten, ist ein Heilbad mit Kamille das erste Mittel der Wahl.

 

Bei diesen Beschwerden könnte das Hausmittel helfen:

  • Bei unspezifischem Juckreiz (Pruritus ani).
  • Zur Linderung bei einem Analekzem und perianalem Ekzem.
  • Bei einer Analfissur.
  • Zur Schmerzlinderung einer Entzündung am After sowie den äußeren Geschlechtsorganen.
  • Im Nachgang zu einer Hämorrhoiden-OP oder sonstigen Operation am Analbereich.
  • Nach einer Beschneidung zur Wund-Versorgung.
  • Während einer Blasenentzündung.
  • Gegen Regelschmerzen.
  • Beim Auftreten einer Scheidenentzündung.
  • Bei einem wunden Po (Windeldermatitis) bei Babys oder pflegebedürftigen Personen.
  • Nach der Geburt.
  • Nach einem Dammschnitt oder -Riss (Episiotomien).

 

Bitte beachten: Entgegen der weitläufigen Meinung ist medizinisch nicht eindeutig belegt, ob Kamille tatsächlich antivirale oder antimykotische Eigenschaften besitzt. Insofern sollte sie nicht als alleiniges Hausmittel im Kampf gegen Herpes oder einen Scheidenpilz eingesetzt werden. Vielleicht bringen weitere Studien hier bald mehr Klarheit.

 

Anwendung – wie funktioniert ein Kamillensitzbad?

  1. Die Badewanne gründlich reinigen.
  2. Genügend warmes Wasser einlassen.
  3. Das Konzentrat abmessen. Pro Liter Wasser kommt ein Messbecher (30ml) Kamillosan Wund- und Heilbad als Badezusatz ins Wasser.
  4. Bei durchschnittlich 10 Liter Wasser müssen rund 10 Verschlusskappen dem Wasser zugefügt werden.
  5. Das Kamillenbad muss nicht ziehen, es ist sofort für die Anwendung bereit.
  6. Den betroffenen Bereich entkleiden und im Kamillosan Wund- und Heilbad Platz nehmen.
  7. Das Sitzbad dauert rund 5 bis 10 Minuten.
  8. Danach aus dem Wasser steigen und die feuchte Haut vorsichtig trockentupfen.
  9. Mit dem Ankleiden warten, bis alles wirklich richtig trocken ist.
  10. Das Heilbad kann bis zu 2-mal am Tag praktiziert werden.

 

Gut zu wissen: Statt in der Badewanne kann das Sitzbad ebenso gut in einem speziellen Toiletteneinsatz vorgenommen werden.

 

Wo kann man ein Kamillensitzbad kaufen?

Die Anwendung ist praktisch, kostengünstig und lässt sich leicht zuhause selber machen. Soll das Sitzbad mit einem gängigen Kamillentee hergestellt werden, kann dazu ein handelsüblicher Tee (Beutel oder lose Ware) gekauft werden.

Noch bequemer ist es, das Sitzbad mit einem fertigen Kamillenextrakt (etwa Kamillosan zur Wund-Versorgung) anzusetzen. Solche Präparate lassen sich in jeder Apotheke kaufen und sind ohne Rezept erhältlich. Zudem sind die pflanzlichen Mittel auch online zu erwerben.

 

Nicht nur für kranke Kinder ist das Kamillensitzbad in einem speziellen Toiletteneinsatz praktisch. Ebenso profitieren Erwachsene von der Anschaffung, weil Sitzbäder genauso gut zur Entspannung, Pflege oder Regeneration des Körpers beitragen.

 

 

Worauf muss man bei einem Kamillensitzbad achten?

Sehr wenige Menschen reagieren allergisch auf Korbblütler. Bei ihnen zeigen sich typische Nebenwirkungen wie Ausschlag oder sonstige Symptome. Für sie sind Sitzbäder mit Kamille nicht geeignet. Ob trotzdem ein Sitzbad oder Teilbad mit Kamillosan oder einem anderen Präparat durchgeführt werden kann, sollte der Arzt entscheiden.