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Training nach dem Kaiserschnitt – eine sanfte Rückbildung des Beckenbodens ist die Basis für den weiteren Muskelaufbau

 

Experte Anastasia Romanova

Anastasia Romanova | Experte für Intimfitness


Training nach dem Kaiserschnitt

Nach der Geburt wieder in die gewünschte Form zu kommen möchte jede Frau, deswegen beginnen viele gleich mit dem Muskeltraining. Doch Vorsicht, besonders nach einem Kaiserschnitt ist das Gewebe innen noch sehr empfindlich. Zur Rückbildung ist am Anfang mit dem Beckenbodentraining zu beginnen – erst wenn die Körpermitte gestärkt ist können weitere Muskelgruppen beansprucht werden.

 

Auf was man beim Training nach dem Kaiserschnitt genau achten muss und welche Sportarten sowie Übungen geeignet sind erfahren Sie in diesem Beitrag. 

 

 

Wieso muss der Beckenboden trainiert werden?

Wird das Baby mittels Operation auf die Welt gebracht, erspart es der Frau die kräftezehrende vaginale Geburt. Viele Mütter gehen in dem Fall davon aus, die übliche Rückbildungsgymnastik ausfallen lassen zu können. Der Geburtskanal wurde letztlich nicht gebraucht.

Dabei wirkt das Training nicht nur auf die Vagina und Gebärmutter ein. Vielmehr wird der gesamte Unterleib nach den intensiven Monaten aufgebaut, gestrafft und in Form gebracht.

 

Wissen muss man dazu, dass die Schwangerschaft eine enorme Belastung für das Becken darstellt. In den knapp 10 Monaten werden die Muskeln, Bänder, Faszien und Sehnen des Unterleibs maximal beansprucht.

 

Weil die inneren Organe (insbesondere Blase, Dickdarm, Dünndarm, Zwerchfell und Magen) ihre Lage verändern, kommt es zu einem neuen Körpergefühl. Daneben sorgt die Ausschüttung der Prostaglandine für ein weiches Bindegewebe.

Aus all diesen Gründen ist das Beckenbodentraining nach der Geburt so wichtig. Wird es gewissenhaft vollendet, hilft sie dabei, spätere Folgeerkrankungen (Inkontinenz oder eine Absenkung von Gebärmutter und Blase) zu vermeiden.

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Das Training nach dem Kaiserschnitt

Nach dem Kaiserschnitt ist Sport zunächst untersagt. Trotzdem sollte die junge Mutter ihren Körper sanft stimulieren. Ideal dazu geeignet ist ein behutsames Beckenbodentraining.

Dabei geht es erst einmal darum, den Bereich zwischen Steißbein und Schambein gedanklich zu ergründen und die Muskeln bewusst wahrzunehmen. Wirkliche Bewegungen werden vorerst nicht verübt.

 

Ist die Narbe nach der Geburt verheilt und fühlt sich die Frau im Kreise ihrer Familie wieder fit, beginnt die klassische Rückbildung. Das Training beinhaltet raffinierte Übungen, die nach dem Kaiserschnitt erlaubt sind.

 

Dabei werden die tief im Körper liegenden Muskeln und Bänder angesprochen. Die oberflächlichen Muskelschichten rund um die Kaiserschnittnarbe werden weiterhin geschont. Im Laufe der Wochen wird die Intensität gesteigert.

Häufig besuchen Frauen zur Rückbildung spezielle Kurse. Im geschützten Rahmen lassen sich alle Fragen und Antworten rund um die Geburt unverblümt klären. Geschulte Hebammen geben daneben Tipps zur Ernährung und einem „beckenbodenfreundlichen“ Alltag mit dem Kind.

Das Beckenbodentraining ist nach dem Kaiserschnitt besonders wichtig, wenn:

  • Sich der Beckenboden „offen“ anfühlt.
  • Der Damm schmerzt oder taub ist.
  • Sich tröpfelnder Urinverlust zeigt.
  • Ein Druckgefühl im Unterleib spürbar ist.

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Welches Training ist nach einem Kaiserschnitt erlaubt?

Wer schwanger war, möchte nach dem Kaiserschnitt häufig mit einem leichten Cardio-Training wieder zu einem guten Körpergefühl zurückfinden. Geeignet sind dafür gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Walken oder Yoga.

Ebenso ist ein sanftes Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht realisierbar.

Viele Frauen wünschen schnelle Erfolge. Wer vor der Schwangerschaft EMS-Übungen ausprobiert hat, könnte damit ins Training zurückfinden. Beachten muss man jedoch, dass der Beckenbereich in den ersten 12 Wochen nicht mit Strom trainiert werden darf. Dabei ist auch ein Beckenbodentraining während der Schwangerschaft zur Vorbereitung der Geburt sinnvoll.

Hinweis: Häufig lehnen Babys die Muttermilch direkt nach dem Elektrostimulationstraining ab. Stillende Mamis sollten deshalb vorsorgen und vor den Übungen genügend Milch für das Kind abpumpen.

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Ab wann nach Kaiserschnitt trainieren?

Das Wochenbett ist dazu da, der Frau Zeit, Ruhe und Kraft zu schenken. Deshalb sollte jede Mami ihren Körper rund zwei Wochen nach dem Kaiserschnitt schonen.

Daneben leiden viele Frauen in der ersten Zeit nach der Geburt unter Schmerzen und Blessuren, welche die operative Entbindung zurückgelassen hat.

Liegt der Kaiserschnitt rund 14 Tage bis drei Wochen zurück, dürfen die betroffenen Frauen sanfte Beckenbodenübungen ausprobieren. Jede Übung muss nachsichtig und langsam verrichtet werden.

Fällt das Training leicht und ist der Eingriff gut überwunden, kann mit der klassischen Rückbildungsgymnastik nach dem Kaiserschnitt begonnen werden.

Viele Experten gehen davon aus, dass nach etwa sechs Wochen (nach der Entbindung) die Narbe praktisch verheilt ist. Deshalb dürfen Frauen spätestens zu diesem Zeitpunkt nach dem Kaiserschnitt wieder ins Training einsteigen.

Dann sind die Bänder und Sehnen soweit stabilisiert, dass sie der Belastung standhalten.

Tipp: In Großstädten sollte man sich rechtzeitig in einem Rückbildungskurs anmelden. Die Krankenkassen helfen bei der Suche nach einem freien Platz. Wartelisten von zwei bis drei Monaten sind keine Seltenheit.

Wer an einem Online-Kurs teilnehmen möchte, kann hingegen direkt einsteigen. Diese Kurse sind jedoch nicht immer kostenlos. Da sie aber über einen längeren Zeitraum laufen, steigern die speziellen Übungen die Fitness und helfen den Müttern beim Abnehmen von überflüssigem Gewicht.

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Möglicher Zeitraum der Heilung

Ein jeder Kaiserschnitt verheilt spezifisch. Je nach Verlauf wird früher oder später mit dem Beckenbodentraining gestartet. Wie schnell sich hier wiederum Erfolge einstellen, liegt an der individuellen Konstitution der einzelnen Frau.

Als Faustregel geben Ärzte oder Hebammen an, dass bei den meisten Frauen mit Kaiserschnitt die Rückbildung nach rund sechs Monaten (nach dem Trainingsbeginn) abgeschlossen ist. Dieser Zeitraum gibt jedoch nur eine grobe Orientierung.

In der Praxis zeigt sich, dass junge Frauen zügig auf das regelmäßige Training ansprechen. Andere Mütter brauchen etwas mehr Zeit. Bei ihnen verläuft der Heilungsprozess der Bauchmuskulatur dann langsamer, was generell nicht ungewöhnlich ist.

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Welche Sportarten nach einem Kaiserschnitt?

Wer nach der Geburt erfolgreich die Rückbildung absolviert hat und sich insgesamt wieder kräftig und gesund fühlt, kann ein normales Sportprogramm aufnehmen. Dazu eignen sich alle Sportarten, an denen man auch vor der Schwangerschaft Freude hatte.

Nicht nur Frauen mit einem weiteren Kinderwunsch ist zu empfehlen, das erlernte Beckenbodentraining langfristig weiterzuführen. Sinnvoll ist es, die Übungen neben dem favorisierten Workout in den Alltag mit einfließen zu lassen.

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Welche Übungen sind nicht geeignet?

Auch wenn die schmale Narbe in recht kurzer Zeit verschlossen ist, verläuft der Heilungsprozess im inneren des Körpers etwas langsamer.

Sehr ambitionierte Mütter riskieren deshalb feine Risse oder Verwachsungen im Unterleib, wenn sie zu früh mit einem starken Sportprogramm beginnen.

Wissen muss man, dass hormonelle Veränderungen rund um die Geburt für ein weiches Bindegewebe sorgen. Deshalb sind Bänder und Sehnen selbst Wochen später noch instabil.

Aus diesem Grund sind jene Sportarten, bei denen gelaufen und gesprungen wird (Joggen, Tennisspielen, Trampolinspringen, Aerobic usw.), tabu.

Ebenso muss die Tiefe der Narbe berücksichtigt werden. Weil sie durch viele Gewebeschichten reicht, sollten Betroffene die ersten Monate Bauchmuskelübungen aussparen.

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