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Wenn der Alarm losgeht: Klingelhose und Klingelmatte gegen Bettnässen – Das Hilfsmittel für trockene Nächte


Kinder beim Lachen

Bereits kleine Kinder merken, dass „etwas“ nicht stimmt und die Eltern beim Entdecken des Malheurs früher oder später verärgert reagieren könnten. Tritt das Bettnässen in höheren Lebensjahren auf, dann ist das Missgeschick für den Verursacher mit immenser Scham verbunden.

Unabhängig vom Auslöser der Enuresis nocturna (nächtliches Bettnässen), muss eine Lösung gesucht werden. Viele Menschen greifen deshalb zur Klingelhose oder Klingelmatte. Mit dem kleinen Apparat sollen endlich trockene Nächte möglich sein.

 

 

 

Was ist eine Klingelhose oder Klingelmatte?

Die Klingelhose oder die Klingelmatte sind spezielle Gerätschaften – auch Inkontinenzprodukte genannt, die mittels negativer Konditionierung die Kontinenz fördern sollen. Es gibt mehrere Systeme am Markt. Sie alle bestehen aus einem Sensor, der auf Feuchtigkeit reagiert, sowie einem Alarmgeber.

Bei der Klingelhose wird der Sensor direkt am Körper getragen. Er ist entweder vorne in der Unterhose eingebaut, oder das kleine Kästchen wird in den Slip des Betroffenen eingeclipst.

Bei der Klingelmatte hingegen handelt es sich um eine weiche Textilauflage. Sie ist mit einer dünnen, metallenen Schicht überzogen. So wie die Inkontinenzauflage wird sie ins Bett gelegt. Der Betroffene schläft ohne Unterbekleidung darauf. In diesem Fall agiert die gesamte Matte als Sensor.

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Wie funktioniert das Hilfsmittel?

Kommt ein Tröpfchen Urin mit dem Sensor in Kontakt, wird der Alarmgeber tätig. Hierbei handelt es sich um eine Art Wecker. Er signalisiert, dass der Gang zur Toilette ansteht.

Hose und Klingelmatte gibt es in mehreren Varianten:

  • Kabellose Übertragung des Signals mit Funksensor (auch Funk-Klingelhose genannt). Dann wird der Alarmgeber im Zimmer aufgestellt.
  • Kabelgesteuerte Übertragung des Signals mit einem am Schlafanzug fixierten Kabel. Damit wird der Alarmgeber am Körper getragen.

Auch der Alarm kann verschiedenartig sein:

  • unterschiedlich lauter Warnton
  • differente Melodien
  • Lichtimpuls
  • mit Vibration

Ziel der Klingelhose oder der Klingelmatte ist es nun, mit dem ersten abgehenden Tropfen einen deutlichen Alarm abzugeben. Damit soll der Betroffene geweckt werden, um die gefüllte Blase auf der Toilette regulär entleeren zu können.

 

Indem der Schlaf auf unsanfte Weise unterbrochen wird, lässt sich das Unterbewusstsein bzw. das Gehirn dahingehend konditioniert, dass der Schlafende zukünftig vor dem Urinabgang wach wird.

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Was ist besser – die Hose oder die Matte?

Wer nun eine Klingelhose oder eine Klingelmatte kaufen möchte, fragt sich, welche Vorrichtung eher passen könnte. Dabei muss man unterscheiden:

Die Klingelhose eignet sich besonders für Kinder, denen das Weglassen der Windel in der Nacht noch schwerfällt. Sie können durch den kleinen „Zauber-Sensor“ in der Unterhose motiviert werden, nachts selbstständig die gefüllte Harnblase zu erspüren.

Weil viele Kinder zum Schlafen das Tragen der engen Windel gewohnt sind, akzeptieren sie schnell die eng anliegende Klingelwindel, wobei der Sensor möglichst exakt vor dem Ausgang der Harnröhre platziert sein sollte.

Der Nachteil von Klingelhosen ist, dass sie im Ernstfall mehrfach die Nacht gewechselt werden müssen, wenn die Betroffenen doch nicht schnell aufstehen.

Aber auch Erwachsene, die keine pathologische Inkontinenz haben, sondern nur gelegentlich einige Tropfen verlieren, dürften mit der Vibration in der Hose eine unauffällige Hilfe im Alltag haben. Das wäre eine alternative Hilfe gegenüber Windeln für Erwachsene.

Die Klingelmatte hingegen hat ein breites Einsatzgebiet. Sie eignet sich einerseits für therapieresistente Bettnässer, die sich von dem Sensor gestört fühlen, die Verkabelung ablehnen oder die gesamte Prozedur verneinen.

Wer sich nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, einen Sensor in der Unterhose zu tragen, dem könnte die Klingelmatte helfen.

Die Matte ist auch dann praktisch, wenn nachts ein großer Bewegungsdrang besteht. Weil die Auflage großflächig im Bett ausgebreitet werden kann, lässt sich nicht am Sensor „vorbeiurinieren“.

Die Klingelmatte wird häufig bei Patienten mit Demenz eingesetzt. In Senioren- und Pflegeheimen ist das Produkt deshalb praktisch, weil der Betroffene im Nachthemd oder Kittel schlafen kann und nicht zwingend eine Unterhose tragen muss.

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Ab welchem Alter ist eine Klingelhose sinnvoll?

Viele Eltern greifen auf die Klingelhose zurück, wenn das Kind eine spät entwickelte Harnblase hat. Dann zeigt sich zwar tagsüber ein normaler Toilettenbesuch, doch in der Nacht schafft es das Kind noch nicht.

Das ist meist ab dem fünften oder sechsten Lebensjahr der Fall. Die Dauer der Anwendung schwankt zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen.

 

Bei Erwachsenen sollte immer dann die Klingelhose oder Matte eingesetzt werden, wenn das Einnässen unkontrollierbar wird.

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Ist eine Übernahme der Krankenkasse möglich?

Der Arzt muss entscheiden, ob eine Alarmtherapie sinnvoll ist. Meist geht der Anordnung das Miktionstagebuch voraus, in welchem die Harninkontinenz aufgezeichnet wird.

Mit einem Rezept können Hose oder Matte als sogenanntes „Medizinisches Hilfsmittel“ im Sanitätshaus (Kostenübernahme) erworben werden.

 

Wo kann man Klingelhosen und Klingelmatten kaufen?

Einen guten Überblick bieten Online-Plattformen wie Amazon. Hier lassen sich Erfahrungsberichte vergleichen und einschätzen, welche Klingelhose die Beste ist.

Einfache Modelle sind bereits für rund 30 EUR (zuzüglich Versand) erhältlich. Klingelmatten kosten meist über 100 EUR. Eine beliebte Marke ist beispielsweise die Stero Enurex Funk Klingelhose oder die bewährten Modelle der Firmen Uriphon oder Rodger.

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